„Nach dem Essen: Zähneputzen nicht vergessen!“

Dieser Spruch hat uns durch die Kindheit begleitet – er ist aber nicht immer richtig.
Es ist durchaus möglich, dass Zähneputzen direkt nach dem Essen die Zähne eher schädigt als ihnen nützt. Dies ist der Fall, wenn besonders säurehaltige Lebensmittel oder Getränke konsumiert wurden, also z.B. Fruchtsäfte, Softdrinks, Orangen, Äpfel oder stark zuckerhaltige Nahrung.
Die Folge ist, dass der pH-Wert im Mundraum empfindlich gestört wurde. Normalerweise liegt der pH-Wert bei 7, Orangensaft hat aber beispielsweise einen pH-Wert von 3. Nach dem Genuss von einem Glas Orangensaft fühlen sich die Zähne stumpf an – ein Gefühl, das wir alle kennen.
Wenn sich zu viel Säure im Mundraum befindet, greift diese den Zahnschmelz an. Er wird im Laufe der Zeit immer dünner und der Zahn damit empfindlicher, weil die Säure bestimmte Mineralstoffe aus dem Schmelz löst und ihn porös werden lässt. Einen so geschädigten Zahnschmelz zu putzen schadet ihm noch mehr, denn die Säure wird durch das Putzen noch tiefer in die Zähne gerieben. Durch die Schadstellen können leicht Bakterien eindringen und Karies verursachen. Im schlimmsten Fall erreichen die Bakterien auch die empfindlichen Nervenkanäle und rufen heftige Entzündungen und Schmerzen hervor.
Die Regel muss also sein: Nach dem Essen mindestens eine halbe Stunde warten, bis sich der pH-Wert im Mundraum wieder normalisiert hat!